5 Ideen für die Outdoor-Saison 2022 – auch für kleine Flächen
Kaum zu glauben, doch nun beginnt bereits die dritte Freiluftsaison unter besonderen Vorzeichen. Auch dieses Jahr wird es wohl viele Gäste wieder in den gastronomischen Außenbereich ziehen. Doch was, wenn – wie oft in der City – eher wenig bis gar kein Platz vorhanden ist und es keine Terrasse oder Biergarten gibt? Gastro-Blogger Jan-Peter Wulf hat 5 Ideen.
1. Nach dem Prinzip „So schön wie drinnen“ agieren
So schön und individuell, wie es drinnen ist, sollte es auch draußen sein – dieses Prinzip gilt jetzt mehr denn je. Auf die Fläche vor dem Restaurant oder Café sollte man daher besonderes Augenmerk legen: Wirkt sie einladend? Gemütlich? Hat sie einen Look bzw. Hingucker, die sie von anderen Gastro-Freiflächen unterscheidet? Ist sie auch am Abend attraktiv (weil auch nach Sonnenuntergang immer länger draußen gesessen wird)? Erkennt man in ihr den Stil und das Konzept des Betriebs wieder? Ideal ist es, im Team Ideen zu sammeln, wie die Außenfläche in dieser Saison gestaltet werden kann. Empfehlenswert ist dabei ein Mix aus professionellen, wetterfesten Outdoor-Möbeln und individuellen Dekorations-Elementen. Bei diesen darf es auch mal ein günstig im Antiquariat/Trödel oder auf Online-Portalen erstandenes Stück sein, das für Charme sorgt. Warum nicht mal eine kultige Seventies-Hollywoodschaukel oder einen Vintage-Spaghettistuhl dazu stellen?
2. Schanigarten: Genehmigung einholen und schön gestalten
Viele Kommunen gewähren seit Beginn der Pandemie ihren Restaurants und Cafés zeitlich und räumlich ausgedehnte Außenflächen. Dafür werden auch Parkbuchten vor dem Betrieb zeitweilig umgenutzt. Das A und O solcher Pop-up-Schankvorgärten ist ihre einzigartige Gestaltung. Von der sicheren Abgrenzung zur restlichen Straße hin, die sich beispielsweise durch bunt bemalte Paletten oder begrünte Gitter errichten lässt, bis hin zur Dekoration der Flächen selbst, mit gemütlichen Kissen, Pflanzen und Blumen sowie Beleuchtung für den Abend, Schirme oder Zeltdächer als Schutz gegen Sonne und Regen, ist hier Kreativität und Individualität gefragt. Für die Inspiration: Einfach mal die Google-Bildersuche mit dem Begriff „Open Restaurants New York“ betätigen – in der US-Metropole gibt es seit Corona ganze Straßenzüge, die aussehen wie ein einziges Freiluft-Restaurant!
Tipp für die Genehmigung: Die Erfolgschancen sind dabei umso größer, je mehr Gastronomiebetriebe vor Ort gemeinsam eine Anfrage stellen.
3. Wenig Platz? Schmale Lösungen anbieten!
Wenn der Bürgersteig zu schmal ist, um Tische und Stühle aufstellen zu können und es auch mit einer Genehmigung für die Straße schlecht aussieht – meist lässt sich trotzdem eine Lösung finden. Zum Beispiel in Form einer robusten Sitzbank, die an der Haus- oder Fensterfront vor dem Café aufgestellt wird, auf der die Gäste ihren Kaffee genießen können. Oder mit einer selbstgezimmerten zwei- oder dreistufigen Holztribüne – perfekt fürs Sehen und Gesehen-werden! Platz bietet selbst eine schmale Sitzgelegenheit rund um den Baum oder das Beet vor dem Café, die oft nur aus einem breiteren Holzbrett besteht. Wichtig ist nur, dass ausreichend Platz für Passanten gelassen wird – umso größer die Chance, dass das Ordnungsamt mitspielt (welches in diesen Zeiten in vielen Städten ohnehin etwas großzügiger ist).
4. Gar kein Platz? To-go-Verkauf kreativ ankurbeln!
Manchmal ist praktisch gar kein Platz draußen vorhanden. Doch selbst dann können Betriebe dem Wunsch der Gäste, sich draußen aufzuhalten, entgegen kommen – nämlich mit besonderen, auf to go ausgerichteten Produkten. Das ist besonders erfolgversprechend, wenn diese Produkte ein Alleinstellungsmerkmal haben, man sie also nirgends sonst in dieser Form bekommt. Wie wäre es zum Beispiel mit halbgefrorenen Slushy-Cocktails nach hauseigenem Rezept mit oder ohne Alkohol (Slush-Maschinen können auch für die Saison geliehen werden). Oder mit besonderen Eissorten in der selbst gebackenen, noch leicht warmen Waffel? Oder mit einer sommerlichen Snack-Variante des Hausklassikers? Ein hübsch dekoriertes Verkaufsfenster, ein Stand vor der Tür oder wenigstens ein cooler Kundenstopper kurbelt den Außer-Haus-Umsatz gewiss an.
5. Exil-Outdoor: Pop-ups und Kooperationen
Pop-up-Restaurants leben vom Reiz des Vergänglichen. Genau mit diesem Reiz lässt sich in der Outdoor-Saison wunderbar punkten. Zum Beispiel mit Dinner-Events unter freiem Himmel, in einer Off-Location wie einer Dachterrasse oder einem Hinterhof, in einem Park oder sogar außerhalb der Stadt – etwa auf dem Bauernhof eines Lieferanten bzw. Erzeugerbetriebs, mit dem man zusammenarbeitet. Oder wie wäre es, mit einem Betrieb, der eine große Freifläche hat, zu kooperieren, gemeinsame Dinner auszurichten oder dessen Angebot stimmig mit eigenen Produkten zu ergänzen? Oder sich gar mit mehreren Betrieben zusammen zu schließen und gemeinsam einen Park zur Gastronomie zu machen, wie es Wiesbadener Gastronomen mit dem Kiezgarten am Sedanplatz machen? Mehr denn je gilt: Wer kooperiert, gewinnt oder – gemeinsam ist man stärker!
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